Hinweis: Der primäre Adressat dieses Kapitels sind die Funkamateure. Entsprechend enthält der Text teilweise Fachbegriffe aus dem Amateurfunk, die einem Laien nicht verständlich sind.

Bei der Verwendung von Amateurfunk während Pfadiaktivitäten gelten folgende Bestimmungen. Diese sind auf dieser Seite zusammengefasst.

CQ Jamboree

Damit sich die Pfadi-Gruppen national sowie international besser finden, wird von den Pfadi-Gruppen folgender gezielter Aufruf verwendet: „CQ Jamboree“. Wenn man einer Pfadi-Gruppe antwortet, so gibt man sich mit dem Rufzeichenzusatz /Jamboree zu erkennen. Teilweise wird auch (insbesondere von niederländischen JOTA-Gruppen) der Rufzeichenzusatz /J verwendet, um sich als Pfadi-Gruppe zu erkennen geben.

Pfadi-Frequenzen auf Kurzwelle

Auf den Frequenzbändern des Amateurfunks versuchen sich die Pfadis vor allem auf den folgenden Frequenzen (bzw. in unmitterlarer Nähe davon) zu finden:

Sprechfunk auf dem geostationären Satelliten QO-100

Am JOTA-Wochenende treffen sich die Radio Scouts in der Nähe dieser Frequenzpaares:

RX: 10’489,890 MHz
TX: 2’400,390 MHz

Dieses Frequenzpaar liegt innerhalb des Bereichs „Special Purpose“ des QO-100-Bandplans im Narrow Band. Daher gilt diese Frequenz-Empfehlung nur für das JOTA-Wochenende und nicht ganzjährig.

Achtung: Bitte genügend Abstand halten zu 10’489,860 MHz (Emercency frequence).

Sprechfunk auf Kurzwelle (SSB)

Diese Pfadi-Frequenzen gelten grundsätzlich ganzjährig:

  • 80-Meter-Band: 3.690 MHz
  • 40-Meter-Band: 7.190 MHz (bevorzugt für DX) und 7.090 MHz (bevorzugt für QRP)
  • 20-Meter-Band: 14.290 MHz
  • 17-Meter-Band: 18.140 MHz
  • 15-Meter-Band: 21.360 MHz
  • 12-Meter-Band: 24.960 MHz
  • 10-Meter-Band: 28.390 MHz
  • 6-Meter-Band: 50.160 MHz

In Nord- und Südamerika (IARU Region 2) bevorzugen die Pfadi im 80m-Band die Frequenz 3.940 MHz. Diese darf bei uns (Europa, IARU-Region 1) jedoch nicht genutzt werden.

Morse auf Kurzwelle (CW)

Diese Pfadi-Frequenzen gelten grundsätzlich ganzjährig:

  • 80-Meter-Band: 3.570 MHz
  • 40-Meter-Band: 7.030 MHz
  • 20-Meter-Band: 14.060 MHz
  • 17-Meter-Band: 18.080 MHz
  • 15-Meter-Band: 21.140 MHz
  • 12-Meter-Band: 24.910 MHz
  • 10-Meter-Band: 28.180 MHz
  • 6-Meter-Band: 50.160 MHz

VHF / UHF

Auf 2m gelten die normalen Aufruf-Frequenzen (FM 145.500 MHz, SSB 144.300 MHz). Für Funkverbindungen in deutscher Sprache oder für den direkten Kontakt zwischen den Gruppen eignen sich auch die verschiedenen Relais. Zum Beispiel:

  • Relais Pilatus: 438.800 MHz FM mit CTCSS 71.9 Hz
  • Relais Säntis: 438.750 MHz FM mit CTCSS 71.9 Hz oder C4FM
  • Relais Niesen:439.050 MHz FM mit CTCSS 94.8 Hz

Pfadi-Sprechgruppen im DMR-Netzwerk Brandmeister

Im DMR-Netzwerk „Brandmeister“ gibt es zahlreiche weltweite Sprechgruppen (TG, Talking Groups), die fürs JOTA und andere Radio-Scouts-Aktivitäten eingerichtet worden sind und ganzjährig zur Verfügugn stehen. Ausserhalb des JOTA werden nur jene genutzt, die nachfolgend in fett dargestellt sind.

  • TG 907 – JOTA weltweit, Aufrufkanal. Wenn viel Betrieb ist (also insbesondere während des JOTA) soll nach Verbindungsaufnahme soll ein Wechsel in eine taktische Sprechgruppe gemacht werden (z.B. TG 9071 bis TG 9078).
  • TG 9071 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9072 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9073 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9074 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9075 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9076 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9077 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 9078 – JOTA weltweit, jede Weltsprache möglich
  • TG 90710 – JOTA weltweit, Sprache deutsch
  • TG 90737 – JOTA weltweit, Sprache französisch

Die Programmierung der elf Pfadi-Sprechgruppen ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Doch dieser lohnt sich, weil den Kindern damit weltweiten Funkverkehr in guter Verständlichkeit geboten werden kann.

Best practice während des JOTA-JOTI-Wochenendes

Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Idee des Aufrufkanals mit anschliessendem Wechsel in eine taktische Sprechgruppe am JOTA-JOTI-Wochenende zu Spitzenzeiten (Samstag Nachmittag und Sonntag Vormittag) so nicht funktioniert, weil alle acht taktischen JOTA Sprechgruppen (TG 9071 bis 9078) belegt sind und damit ein spontaner Wechsel gar nicht möglich ist. Bei einer Funkverbindung mit einer anderen Schweizer JOTA-Station bietet sich dann ein Wechsel in eine taktische Sprechgruppe der Schweiz an (TG 22801, TG 22802, TG 22803, TG 22804). Bei einer internationalen Funkverbindung ist es schwierig bis unmöglich, eine taktische Sprechgruppe zu finden, die beide JOTA-Stationen auf ihren Funkgeräten einprogrammiert haben.

In einer solchen Situation (d.h. zu JOTA-Spitzenzeiten, wenn auch alle acht taktischen JOTA-Sprechgruppen TG 9071 bis TG9078 ständig belegt sind) hat man allenfalls mehr Erfolg, wenn man nicht im JOTA-Anrufkanal TG907 nach einem Gesprächspartner sucht, sondern direkt in einem der acht taktischen JOTA-Sprechgruppen (TG 9071 bis 9078) sich einem QSO anhängen versucht (d.h. wenn das laufende QSO zu Ende geht, schnell reinrufen und sich einen oder beide anwesende Stationen angeln).

Ebenfalls hat die letztjährige Praxis gezeigt, dass etliche JOTA-Station in einer taktischen JOTA-Sprechgruppe ihrer Wahl ständig mithören, so dass – wenn kein QSO am Laufen ist – auch ein CQ-Ruf Erfolg hat, obwohl dies untypisch für eine taktische Sprechgruppe ist.

Französischsprachige DMR-Sprechgruppen

TG 90737 (JOTA weltweit, französischsprachig)

Deutschsprachige DMR-Sprechgruppen

International

TG 90710 (JOTA weltweit, deutschsprachig) — seit Frühling 2021, schon ziemlich bekannt
TG 263907 (JOTA D-A-CH, deutschsprachig) — seit Oktober 2021, noch sehr unbekannt.

Schweiz
  • CQ Jamboree rufen: Da eignen sich die ständigen regionalen Sprechgruppen: TG 2280 bis TG 2289. Jeweils auf dem Zeitschlitz 2.
    Details zu diesen Sprechgruppen: siehe Liste auf https://swissdmr.ch/
  • Fürs QSO dann wechseln in eine der vier Schweizer Plauderkanäle:
    TG 22801 („UA1“) auf dem Zeitschlitz 1
    TG 22802 („UA2“) auf dem Zeitschlitz 1
    TG 22803 („UA3“) auf dem Zeitschlitz 1,
    TG 22804 („UA4“) auf dem Zeitschlitz 1
    („UA“ steht für „user activated“, anderes Bezeichnung für „taktische“ Sprechgruppen).
Deutschland
  • CQ Jamboree rufen: z.B. auf TG 262 (ganz Deutschland!) oder einer regionalen Sprechgruppe.
  • Fürs QSO dann wechseln in eine der vier deutschen Plauderkanäle:
    TG 26200 („DE TAC1“),
    TG 26299 („DE TAC2“),
    TG 26233 („DE TAC3“),
    TG 26266 („DE TAC4“).

Ganz neu (seit Oktober 2021) gibt es auch noch die TG 263907 (JOTA deutschsprachig). Aber sie ist noch wenig bekannt und wenig genutzt.
(Achtung: TG beginnt mit 263…)

Österreich
  • CQ Jamboree rufen: z.B. auf TG 232 (ganz Österreich!) oder einer regionalen Sprechgruppe.
  • Fürs QSO dann wechseln in eine der folgenden österreichischen Plauderkanäle:
    TG 23200 („OE TAC1“),
    TG 23299 („OE TAC2“).

Auf Schweizer Relais wird für die Verwendung von ausländischen Sprechgruppen der Zeitschlitz 1 empfohlen.