Hinweis: Der primäre Adressat dieses Kapitels sind die Funkamateure. Entsprechend enthält der Text teilweise Fachbegriffe aus dem Amateurfunk, die einem Laien nicht verständlich sind.

Ziele des JOTA (Jamboree on the Air)

Das JOTA hat zum Ziel, Pfadis in Kontakt mit anderen Pfadis aus einer anderen Region, einem anderen Land oder sogar einem anderen Kontinenten zu bringen. Im Zentrum steht der Dialog zwischen den Pfadis. Im Gespräch besteht die Möglichkeit, seinen Gesprächspartner, seine Tätigkeit und Erlebnisse in der Pfadibewegung und sein Land kennen zu lernen. Das heisst, es sind interessante Unterhaltungen von Pfadis zu Pfadis anzustreben. Eine Funkverbindung soll solange dauern wie die beiden Gesprächspartner es wollen.

Das JOTA ist kein Funk-Contest! Keinenfalls soll ein QSO auf Call und Rapport („59“) gezielt beschränkt und ein interessantes Gespräch zwischen den Pfadis bewusst verhindert werden, um möglichst viele Verbindungen zu generieren oder ein Pile-up abarbeiten zu wollen.

Rolle des Funkers am JOTA

Als Funkamateur bist du am JOTA…

  • ein Experte, der anderen gerne von seinem Hobby erzählt und die Technik dahinter den Kindern und Jugendlichen altersgerecht zu erlären versucht;
  • ein Motivator, der den Kindern die Scheu nimmt, selbst mal ans Mikrofon zu sitzen;
  • ein Betreuer, der den Kindern hilft, sich am Funk zurecht zu finden (Buchstabieralphabet, …);
  • ein Dienstleister, der an diesem Wochenende den Pfadis den Zugang zum Amateurfunk ermöglicht und die eigenen Ansprüche an ein Funk-Wochenende (Contest, DXCC-Jagd, usw.) zurückstellt.

Stelle das Funker-Team bitte anhand diesen Anfordernissen zusammen. Dazu benötigst du im Funk-Team Personen, die auf Kinder und Jugendlichen zugehen und mit ihnen umgehen können. Kinder und Jugendliche wollen Technik anschauen, anfassen und begreifen. Dabei sind sie oftmals ungeduldig, was lange Wartezeiten oder zu abstrakte Erklärungen betrifft. Bei Erklärungen solltest du dich deshalb aufs Wesentliche konzentrieren und Zusammenhänge in einfachen Worten erklären. Als Funkamateur leitest du die Gruppe, ermöglichst Funkerfahrungen, legst aber auch Spielregeln fest und sorgst für deren Einhaltung. Dabei wirst du von den Pfadileiterinnen und -leitern unterstützt.

Verantwortungsbereiche

An einem JOTA-JOTI-Anlass gibt es drei Verantwortungsbereiche:

  • Weekend- und Pfadiprogramm, zuständig für die Organisation und die Durchführung des JOTA-JOTI-Anlasses inklusive aller Programminhalte und Ansprechpartner für die teilnehmenden Pfadis und deren Eltern;
  • Funk, zuständig für Funktechnik und den Funkbetrieb;
  • Internet-Technik, zuständig für die Bereitstellung und den Betrieb des Internetzugangs.

Diese drei Verantwortungsbereiche müssen bei der Planung und Durchführung zusammenarbeiten.

Der Verantwortungsbereich Funk besteht aus einem lizenzierten Funkamateur, der diesen Verantwortungsbereich leitet, und weiteren Personen, welche von Vorteil ebenfalls Funkamateure sind.

Aktivitäten im Funkraum dem Alter anpassen

Altersgerechte Aktivitäten

Einführung aufs Wesentliche beschränken
Um Kinder und Jugendliche zu begeistern, muss der Funk erlebbar sein. Beschränke die thematische Einführung aufs Notwendige und mache dann mit den Kinder und Jugendlichen erste Funkverbindungen.

Aufs geduldige Warten muss ein Erfolg folgen
Der Funkamateur ist sich gewohnt, sich in Geduld zu üben und minutenlang selbst CQ zu rufen, das Band von einem Ende zum anderen Ende nach Funkpartner abzusuchen oder zu versuchen, ein Pile-up zu knacken. Für Kinder wirkt dies wenig spannend. Deshalb muss sich nach allerspätestens drei Minuten ein kleiner Erfolg einstellen, um die Neugier und das Interesse aufrecht zu erhalten. Ist der Funkbetrieb auf Kurzwelle nicht bereits am Laufen, so empfiehlt es sich, erst mit einem sicheren Wert zu beginnen, z.B. mit einem QSO über ein Relais oder über DMR, um den Kindern ein erstes Erfolgserlebnis zu geben, d.h. eine gemachte Funkverbindung. Darauf aufbauend kann man sich dann der Kurzwelle zuwenden bzw. ein zweiter Funkamateur hat zwischenzeitlich die Vorarbeit geleistet und einen Gesprächspartner auf Kurzwelle gesucht.

KW nur für geübte Ohren
Für ungeübte Ohren sind die (leicht verzerrten) Stimmen im Rauschen einer KW-Verbindung nur schwer verständlich. Dies führt sogar dazu, dass selbst wenn der Funkamateur die Verständlichkeit für bereits sehr gut einstuft, es für ein Kind noch immer ein unverständliches Gebrabbel im Rauschen ist und noch kaum ein Wort versteht. Funkverbindungen auf KW mit Kindern sind nur dann sinnvoll, wenn die Verständlichkeit excellent ist. In allen anderen Fällen lohnt sich ein Ausweichen auf FM-Relaisfunk oder auf DMR. Je älter die Jugendlichen sind, desto besser sind auch sie befähigt, verrauschte Stimmen auf KW verstehen zu können. Hier muss die Aktivität dem jeweiligen Alter angepasst werden.

Dialoge anstatt DXCC-Jagd
Für einen technisch-interessierten Pfadi ist das Zustandekommen von Funkverbindungen bereits ein Erlebnis. Für jeden anderen Pfadi ist Funk bloss Mittel zum Zweck. Da ist die Kontaktaufnahme mit anderen Pfadi im Vordergrund und das Gespräch mit anderen Pfadis über den Funk das Erlebnis. Generell sind deshalb mittellange QSO zielführend, bei dem sich die teilnehmenden Pfadi und Funker ins Gespräch kommen.

Altersgerechte Informationsvermittlung

Unterschiedliches Vorwissen
Bei den teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wird es solche haben, die z.B. von früheren JOTA-Anlässen schon einiges über Funk und Amateurfunk wissen, und solche, für die alles neu und unbekannt. Die Teilnehmer werden voraussichtlich zwischen 11 und 16 sein. Entsprechend unterschiedlich ist ihr bisheriges Schulwissen, auf welches du dich abstützen kannst.

Jugendliche wollen den Nutzen erkennen
Kinder und Jugendlichen muss man die Technik erlebbar machen. Im Vordergrund steht der Nutzen. Kinder wollen Antworten auf simple Fragen wie: Was kann ich damit machen? Wieso brauche ich das? Was kann ich damit machen, was ich mit meinem Handy oder Notebook nicht machen kann?

Einfache Fragen – einfache Antworten
Auch bei der Funktechnik haben die Kinder zuerst ganz einfache Fragen:

  • Wie kommt das Funksignal von hier bis nach Australien? → Reflektion und mehrere Hops
  • Warum kann ich mit meinem privaten PMR-Funkgerät nur um die Ecke und der Funkamateur mit seinem FM-Handy viel weiter? → Relais auf dem Hügel
  • Was sind Relais?
  • Wie funktioniert DMR? → von hier zum Relais, und dann über Internet-Netzwerk
  • Wieso ist die Verständlichkeit beim kleinen DMR-Handy so viel besser als bei der grossen KW-Station?
  • Mit DMR und Kurzwelle kann weltweit kommuniziert werden: Wieso ist das DMR-Handy winzig klein während das KW-Gerät gross ist und grosse Antennen benötigt?

Theorie aufs Wesentliche beschränken
Beschränke dich bei der Wissensvermittlung auf das Wesentliche. Ein Beispiel: Interessant ist, dass Funkwellen an der Ionosphäre reflektiert wird und diese Ionosphäre irgendwo weit oberhalb der Wolken sich befindet. Dass diese Schichten F1 und F2 heissen und leicht unterschiedliche Eigenschaften haben, interessiert nur uns Funkamateure, aber nicht die Kinder, die vorerst die groben Zusammenhänge kennenlernen wollen. Anderes Beispiel: Beim DMR geht es um dir grossen Zusammenhänge (vom Handy zum Relais und von dort übers Internet) und nicht um technische Details wie das TDMA-Zeitschlitzverfahren.

Haben anschliessend die Kinder und Jugendlichen weiterführende Fragen und interessieren sich für die Technik dahinter, dann kannst du gerne weiter in die Tiefe gehen (solange die Betreuung der anderen, an der Funkstation anwesenden Kinder durch einen anderen Funkamateur sichergestellt ist).

Hilfsmittel bereitstellen
Sei darauf vorbereitet, dass ein teilnehmender Pfadi keine Vorkenntnisse mitbringt. Entsprechend sind ein paar Hilfestellungen bereitzustellen, damit ein Kind bei seinem ersten QSO nicht völlig überfordert ist. Konkret empfiehlt es sich, folgende Unterlagen bereitzustellen:

  • Auf dem Funktisch befindet sich
    • die Buchstabier-Tabelle (Alpha, Bravo …)
    • der eigene QTH-Locator, bei dem die Buchstaben ausgeschrieben sind (d.h. nicht bloss JN26RW sondern „Juliet November Zwei Sechs Romeo Whisky“), damit die Kinder nur stur ablesen können.
    • der Text für den Aufruf vollständig ausgeschrieben (Bsp: „CQ Jamboree, CQ Jamboree, de Hotel Bravo Neun Juliett Alpha Mike“).
  • Jedes Kind schreibt – bevor es ans Mikrofon sitzt – seinen Vornamen mit den Buchstabierwörtern auf (Beispiel: „Sierra Alpha November Delta Romeo Alpha“). So kann das Kind vom Blatt ablesen, wenn es seinen Namen am Funk buchstabieren soll.
  • An der Wand hängt als Poster die Buchstabiertabelle, damit auch alle Anwesenden im Raum jederzeit die Buchstabiertabelle konsultieren können, wenn am Funk jemand am Buchstabieren ist.
  • An der Wand hängt eine Karte von Europa mit den Amateurfunk-Landeskennern (Beispiel: https://www.darc.de/fileadmin/filemounts/referate/ajw/Onlinelehrgang/bv06/Europa.png )

Die Unterlagen auf dem Funktisch sind von Vorteil laminiert oder aber in mehrfacher Ausführung verfügbar, um sie ggf. während des Wochenendes ersetzen zu können.

Fixe Aktivitäten beim JOTA-JOTI-Anlass

Grundsätzlich entscheidet jede Pfadi-Gruppe selbst, wann und wie sie am JOTA-JOTI-Anlass teilnimmt und welche Aktivitäten angeboten werden. Damit der Grundgedanke des JOTA-JOTI-Anlasses bezüglich Kontaktaufnahme mit anderen Pfadi überregional und weltweit zum Tragen kommt, wird empfohlen, die folgenden Funkaktivitäten ins Programm aufzunehmen:

Während des ganzen Wochenendes:
Kurzwelle: Hören bzw. CQ rufen auf den Pfadifrequenzen.
DMR Brandmeister:
– deutschsprachig: TG90710 (JOTA weltweit, deutschsprachig) und TG 263907 (JOTA Deutschland)
– international: TG 907 sowie TG 9071 bis TG9078
EchoLink: Conferenzraum „JOTA-365“

Samstag, 17h00 MESZ (Achtung, neue Uhrzeit!)
Deutscher JOTA-Sked auf 80m für für deutschsprachige Pfadigruppen.
Sprachen: Deutsch
Frequenz: 3.690 MHz SSB ±QRM

Sonntag, 09h00 MESZ
JOTA-Sked auf 80m für Schweizer Pfadigruppen und Einzelteilnehmer.
Sprachen: Deutsch und Französisch (ohne Übersetzung in die andere Sprache)
Frequenz: 3.670 MHz SSB ±QRM

Sonntag, 10h00 MESZ
JOTA-Abschlussrunde auf DMR Brandmeister für Schweizer Pfadigruppen und Einzelteilnehmer.
Sprachen: Deutsch und Französisch (ohne Übersetzung in die andere Sprache)
Sprechgruppe: TG 22804 (falls anderweitig belegt, weichen wir auf 22803, 22802 oder 22801 aus).

Sonntag, 11h00 MESZ (Achtung, neue Uhrzeit!)
Deutschsprachige Runde auf DMR für Pfadigruppen und Einzelteilnehmer
Treffpunkt: DMR-Brandmeister-Netzwerk, TG 263907 («JOTA Deutschland»)
Sprache: Deutsch (Hochdeutsch)

Der typische Ablauf einer JOTA-Funkrunde ist im Abschnitt „Ablauf der Schweizer Runden auf Kurzwelle und DMR“ erläutert.

Besonderheiten des JOTA

Kinder erhalten Sprecherlaubnis am Funk

Mit dem BAKOM ist vorbesprochen, dass jeweils am JOTA allen angemeldeten Gruppen eine Sprecherlaubnis erteilt wird so dass auch Kinder- und Jugendliche ohne Amateurfunklizenz unter der engen Betreuung eines Funkamateurs ans Mikrofon sitzen und die Frequenzen des Amateurfunks nutzen dürfen.

Die Sprecherlaubnis des BAKOM ist an folgende Bedingungen geknüpft:

  • Die Sprechfreigabe gilt nur für die rechtzeitig angemeldeten und in der Gruppenliste aufgeführten Funkstationen (Das heisst: Die Gruppen müssen sich beim nationalen JOTA-JOTI-Team fürs JOTA angemeldet haben).
  • Die Verbindung muss die ganze Zeit von einem lizenzierten Funkamateur überwacht werden.
  • Dem Rufzeichen ist der Operator-Name (Pfadiname oder Vorname) anzufügen (Beispiel: „HB9JAM Operator Zwirbel“).
  • Anwesende HB3er dürfen (unter Aufsicht) unter der Verwendung des HB9-er Stationsrufzeichens ebenfalls auf allen Bändern aktiv sein.
JamPuz-Code

Am JOTA-JOTI gibt es ein weltweites Bingo-Spiel namens „JamPuz“. Jede teilnehmende Gruppe hat einen JamPuz-Code. Dieser wird bei jedem Kontakt zwischen zwei Gruppen ausgetauscht. Selbst wenn die eigene Gruppe an diesem Bingo-Spiel nicht teilnimmt, ist es höflich, den eigenen JamPuz-Code bekannt zu geben, wenn man vom Gesprächspartner danach gefragt wird.

Erkundige dich vor dem Anlass beim Pfadileiter nach dem eigenen JamPuz-Code.

Pfadiname – eine regionale Besonderheit

In der Deutschweiz hat jeder Pfadi einen Pfadinamen. Wenn du einen Pfadi nach seinem Namen fragst, wird er dir automatisch seinen Pfadinamen nennen und nicht seinen Vornamen. In der Westschweiz sind Pfadinamen eher selten. Und im Ausland sind Pfadinamen mehrheitlich unbekannt. Dies ist bei der Funkverbindung zu berücksichtigen: Bei einer Funkverbindung zwischen zwei Deutschschweizern ist es sinnvoll dass sich die Kinder mit ihrem Pfadinamen vorstellen. Bei einer Auslandverbindung verwendet man von Beginn her besser die Vornamen, um keine Verwirrung zu stiften.

CQ Jamboree, Pfadi-Frequenzen, JOTA-DMR-Talkgroups, usw.

Die funkenden Pfadis (Radio Scouts)
– verwenden einen eigenen CQ-Ruf,
– verwenden eigene Rufzeichen-Zusätze,
– haben fixe Frequenzen auf den Kurzwellen-Bändern vereinbart, und
– haben eigene Sprechgruppen im DMR-Brandmeister-Netzwerk.
Alle Infos dazu findest du hier.

Unbedingt den CQ-Ruf und die Rufzeichen-Zusätze fürs JOTA verwenden. Damit wirst du als JOTA-Station von anderen JOTA-Stationen erkannt und kontaktiert. Aus dem gleichen Grund lohnt es sich, sich auf oder in der Nähe der Pfadi-Funkfrequenzen zu positionieren.

Die Programmierung der neun Pfadi-Sprechgruppen ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Doch dieser lohnt sich, weil den Kindern damit weltweiten Funkverkehr in guter Verständlichkeit geboten werden kann.

Auf 2m gelten die normalen Aufruf-Frequenzen (FM 145.500 MHz, SSB 144.300 MHz). Für Funkverbindungen in deutscher Sprache oder für den direkten Kontakt zwischen den Gruppen eignen sich auch die verschiedenen Relais. Zum Beispiel:

  • Relais Pilatus: 438.800 MHz FM mit CTCSS 71.9 Hz
  • Relais Säntis: 438.750 MHz FM mit CTCSS 71.9 Hz oder C4FM
  • Relais Niesen:439.050 MHz FM mit CTCSS 94.8 Hz
Contest-freie Bereiche auf Kurzwelle während WAG-Contest am JOTA-Wochenende

Am gleichen Wochenende wie das JOTA-JOTI findet jeweils ab Samstag 17:00 MESZ der WAG-Contest (Worked-all-Germany) statt. Entsprechend übermässig stark belegt sind die Bänder bei uns in Mitteleuropa. Das internationale JOTA-JOTI-Team hat mit dem WAG-Veranstalter contestfreie Bereiche definiert, um besser aneinander vorbeizukommen.

Die contestfreien Bereiche während des WAG-Contests sind:

Sprechfunk (SSB):
  • 80-Meter-Band: 3.650 – 3.700 MHz
  • 40-Meter-Band: 7.080 – 7.140 MHz
  • 20-Meter-Band: 14.100 – 14.125 MHz und 14.280 – 14.350 MHz
  • 17-Meter-Band: generell contest-frei
  • 15-Meter-Band: 21.350 – 21.450 MHz
  • 12-Meter-Band: generell contest-frei
  • 10-Meter-Band: 28.225 – 28.400 MHz
Morse (CW):
  • 80-Meter-Band: 3.560 – 3.800 MHz
  • 40-Meter-Band: 7.040 – 7.200 MHz
  • 20-Meter-Band: 14.060 – 14.350 MHz

Wir empfehlen, die Angaben zu Pfadi-Frequenzen und contest-freien Bereichen auszudrucken und am JOTA beim Funktisch sichtbar zu platzieren.

Planung und Vorbereitung

Folgende Aufgaben gehören zum Verantwortungsbereich Funk:

Zwei Monate vor dem Anlass:
  • Abfragen der Rahmenbedingungen, zum Beispiel:
    • Wo ist der Standort?
    • Ist dort ein Pfadiheim oder soll eine Fieldday-Station aufgebaut werden?
    • Wie ist der Internet-Zugang gewährleistet für die Bedürfnisse der Funkstation (Cluster,eLog, DMR-Hotspot, Webcam usw.)?
  • Erwartungshaltung mit den Pfadileiter/innen klären, zum Beispiel:
    • Soll der Aufbau der Antennen gezielt gemeinsam mit den Pfadis während es JOTA-JOTI-Anlasses erfolgen (im Sinne eines Erlebnisses bzw. Erfahrung für die teilnehmenden Pfadis) oder soll der Aufbau der Antennen bereits am Vortag erfolgen?
    • Ab wann (allenfalls bereits am Vortag) kann das Haus betreten werden?
    • Wo kann der Schlüssel bezogen werden?
  • Standort rekognoszieren:
    • Wo im Haus kann die Funkstation aufgebaut werden? (Der Standort sollte nicht im Essraum/Hauptaufenthaltsraum sein, weil dort der Lärmpegel zu hoch ist. Aber der Standort sollte auch nicht völlig abseits sein, sonst geht der Funkraum bei den Kindern in Vergessenheit.)
    • Wo können vor dem Haus Antennen gestellt werden?
    • Wie sind die Ausbreitungsmöglichkeiten an diesem Standort? (Berge, Hügel)
    • Wo ist der 230V-Stromanschluss? Wie ist die Absicherung?
  • Angebot und Dienstleistungen mit den Pfadileiter/innen besprechen und definieren:
    • Welche Betriebsarten sollen genutzt und/oder gezeigt werden?
    • Kommen die Teilnehmer/innen gezielt zu bestimmten Zeiten oder ist der Funk eine Walk-in-Aktivität?
    • Festlegen Präsenzzeiten des Funkerteams für spontane Besuche (jederzeit tagsüber und abends oder nur eingeschränkt?)
  • Rekrutieren des Funker-Teams
Zwei Wochen vor dem Anlass:
  • Materialliste erstellen
  • DMR-Codeplug anpassen und die JOTA-TG einprogrammieren
    (Achtung: Zeitintensiv!)
  • Einsatzplanung Funkteam
  • Skeds mit anderen Gruppen im In- und Ausland vereinbaren
Eine Woche vor dem Anlass:
  • Letzte Infos des RISC-Team zum JOTA-JOTI-Anlass konsultieren (wird ca. 10 Tage vor dem Anlass per eMail zugestellt bzw. auf der Homepage publiziert).
  • Plakate mit Buchstabieralphabet, Pfadi-Frequenzen, usw erstellen und ausdrucken.
  • Zugeschickt erhaltene BAKOM-Sprecherlaubnis ausdrucken und am JOTA-JOTI-Anlass dabei haben.
Aufbau:
  • Aufbau von Antennen und Gerätschaften
  • Test aller vorgesehenen Betriebsarten auf den vorgesehenen Bändern
  • Beschaffung des fehlenden Materials
  • Briefing des Funkteams
Betrieb während des Anlasses:
  • Sicherstellen, dass zu den vereinbarten Betriebszeiten mindestens zwei Funkamateure anwesend sind:
    • Der eine Funkamateur bedient die Funkgeräte bzw. begleitet jene Kinder, die gerade ein QSO machen.
    • Der andere Funkamateur betreut die restlichen Kinder im Funkraum und steht für Fragen der Kinder zur Verfügung sowie nimmt Neuankömmlinge in Empfang und stellt sicher, dass diese nicht laut schwatzend den Funkbetrieb stören.
Nach dem Anlass:
  • Auswertung ausfüllen
    Das RISC-Team (Radio- und Internet-Scouting) der PBS benötigt dein Feedback, um zu erfahren, was wir nächstes Jahr wieder genau gleich (gut) machen sollen und was wir verändern sollen. Deshalb nimm dir bitte 5 bis 10 Minuten Zeit und nimm an unserer Umfrage teil.

Das besondere Extra an deiner Funkstation

Überlege dir, ob du allenfalls ein besonderes Extra bieten kannst, was dein Angebot von den anderen JOTA-Stationen unterscheidet. Dies bietet eine Abwechslung für jene Teilnehmer, die bereits mehrfach an einem JOTA-JOTI-Anlass teilgenommen haben. Und dies ist dann auch etwas, von dem die Kinder erzählen können, wenn sie bei einer Funkverbindung mit anderen Pfadigruppen ins Gespräch kommen.

Ein solches Extra könnte zum Beispiel sein:

  • Funkverbindungen über den geostationären Satelliten „Qatar OSCAR-100“ („Es’hail-2“).
  • eine Webcam, welche die Geschehnisse vom Funktisch ins Internet streamt. Damit gelingt eine spannende Kombination von JOTA (Funk) und JOTI (Internet).
  • Während des QSO wird vom Kind ein Foto gemacht. Und dieses Foto wird als Bildseite eine QSO-Karte gedruckt, so dass jedes Kind seine „eigenen“ QSL-Karten hat (Datenschutz beachten. Die QSL-Karte dient als Souvenir für das Kind. An den QSO-Partner geht eine reguläre QSL-Karte).

Spezielle QSL-Karte fürs JOTA

Für das JOTA wird gerne eine spezielle QSL-Karte hergestellt. Für die Bildseite der QSL-Karte eignet sich ein Foto des Pfadiheims oder ein Gruppenfoto der teilnehmenden Gruppe (wahlweise ein bereits bestehendes Bild z.B. aus dem letzten Pfadilager oder das Foto entsteht zu Beginn des JOTA-JOTI-Wochenendes). Für die Textseite der QSL-Karte hat das RISC-Team geeignete Vorlagen, die berücksichtigen, dass es bei einem QSO jeweils einen Ham-Operator und einen Scout-Operator gibt. Zudem lohnt sich dort der folgende Vermerk:
„ Please: If Scout Operators are declared, please send for each an additional QSL-card as souvenir for them.

Da die QSL-Karte eine Spezialität des Amateurfunks ist, muss die Initiative von dir als Funker kommen. Dazu musst du dem Pfadileiter erst erklären, was eine QSL-Karte. Zeige ihm dazu ein paar geeignete Beispiele aus deiner Sammlung. Wenn dann geklärt ist, was eine QSL-Karte ist, wird dich der Pfadileiter behilflich sein können, das Foto für die Bildseite beizusteuern sowie den Druck der QSL-Karten zu organisieren. Für den Druck genügt bei der geringen Anzahl Karten, die benötigt werden, etwas festeres Papier und ein Laser-Drucker.

Ablauf der Schweizer Runden auf Kurzwelle und DMR

Während des JOTA-JOTI gibt es drei Schweizer Runden. Am Samstag gibt es tagsüber eine auf DMR. Und am Sonntag morgen die traditionelle Schweizer Runde auf Kurzwelle und anschliessend eine Abschlussrunde auf DMR. Die Details (Zeiten, Frequenzen) sind weiter oben im Abschnitt „Fixe Aktivitäten“ aufgeführt.

Die Schweizer Runden erfolgen noch folgendem einheitlichen Ablauf:

Anmeldung

Die Leitstation kümmert sich um die Festsetzung der exakten Frequenz (Kurzwelle) bzw. um Reservation der Sprechgruppe (DMR). Entsprechend ist sie bereits vorzeitig dort anzutreffen. Wer bereits vor der Startzeit sich einfindet, meldet sich bei der Leitstation.

Pünktlich zur Startzeit teilt die Leitstation mit, welche andere Stationen sie bereits gehört hat und fragt anhand der Teilnehmerliste (welche allen Gruppen 10 Tage vor dem JOTA-JOTI zugestellt wird) ab, wer zwischenzeitlich auch noch eingetroffen ist. Anschliessend fragt die Leitstation, ob noch weitere Stationen anwesend sind und spontan teilnehmen wollen.

Zwei Runden für die Pfadi und eine 3.Runde für die Funker

Für die Pfadi gibt es zwei Runden. Ziel ist es, dass in diesen beiden Runden primär mehrere Pfadi ans Mikrofon kommen und nicht der Funker. Der Funker unterstützt, wenn der Pfadi den Faden verliert, zu wortkarg ist oder zu langfädig wird. Der Funker ist für die Einhaltung der Zeitvorgaben zuständig (siehe nachfolgend).

Runde 1: Vorstellen der Gruppe
Zu Beginn sagt der Sprechende, wie er heisst, und stellt dann seine Pfadigruppe vor. Das soll beinhalten:
– Name der Pfadigruppe
– Anzahl teilnehmende Pfadi
– Standort (Pfadiheim, Ortschaft)
– Kurze Auflistung über bereits erlebte oder geplante Aktivitäten.
Dieser Durchgang soll maximal 1 Minute dauern.

Runde 2: Erlebnisberichte
Zwei oder drei Pfadi berichten, was sie besonderes erlebt haben oder was ihnen am diesjährigen JOTA-JOTI am Besten gefallen hat. Ein Durchgang soll 1 bis maximal 2 Minuten dauern.

  • Hinweis zur Schweizerrunde am Samstag auf DMR: Wenn es noch nicht gross über bereits Erlebtes zu berichten gibt, dann kann man stattdessen berichten, auf was man sich dieses Jahr besonders freut.
  • Hinweis für die Schweizerrunden am Sonntag: Ziel ist es, dass bei der Abschlussrunde auf DMR andere Kinder ans Mikrofon gehen als bereits vorher auf Kurzwelle am Mikrofon gewesen sind.

Ende der Schweizerrunde nach Runde 2
Nach Runde 2 wird die Schweizer Runde von der Leitstation offiziell für beendet erklärt. Für die Pfadi endet jeweils nach Runde 2 die Schweizerrunde.

Runde 3: Funkrapporte
Es folgt eine dritte Runde, in der die Funker unter sich die Funkrapporte austauschen (Kurzwelle: RS-Rapport; DMR: R-Rapport). In dieser Runde kommen nun die Funker zu Wort und können auch die Gelegenheit nutzen, sich gegenseitig zu grüssen.

Reihenfolge mit direkter Übergabe

Ein Runde erfolgt immer in der gleichen Reihenfolge. Sie orientiert sich nach der Teilnehmerliste. Es beginnt bei der Leitstation und dann der Liste entlang nach unten. Und dann von oben an der Liste wieder bis zur Leitstation. Die angemeldeten Gruppen geben das Mikrofon direkt weiter an die nächste Gruppe auf der Teilnehmerliste. Nur im Zweifelsfall wird das Mikrofon an die Leitstation zurückgegeben.

Ist eine Runde zu Ende, ruft die Leitstation noch die zusätzlichen spontanen Stationen der Reihe nach auf. Diese geben das Mikrofon an die Leitstation zurück.

Anschliessend leitet die Leitstation die nächste Runde ein.